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PHOTOGRAMMETRIE AUFNAHME UND DOKUMENTATION TERRAKOTTAFRAGMENT EINES FÜLLHORNKAPITALLS FUNDORT NEUBURG AM INN

(Dokumentation orientiert am bis dato angewendeten Dokumentationsstandard für RTI- und Photogrammetrie-Aufnahmen in den vorhergehenden Kursen am Lehrstuhl)

 

Allgemeiner Hinweis: Die Dokumentation dient der Nachvollziehbarkeit des Vorgehens, sie soll daher präzise und konzise sein. Eine tabellarische Aufzählung ist bei den meisten Punkten ausreichend.

A) Objekt/ Gegenstand

Bei dem Objekt handelt es sich um ein Terrakottafragment eines Füllhornkapitells höchstwahrscheinlich einer Protaleinfassung, Fundort Schloss Neuburg am Inn, Höhe: ca. 8-12cm, Breite: ca. 30cm, Tiefe: ca. 10-20cm, jeweils von niedrigsten bis zum höchsten und oder tiefsten Punkt.

 

Der Bau des Schlosses lässt sich auf Mitte des 11. Jahrhunderts durch die Formbacher Grafen zurückzuführen. Die Lage von Neuburg muss sehr profitabel für die damaligen Besitzer gewesen sein, da das Schloss den Wasserzugang zur Stadt Passau kontrollieren konnte. Nach einer Teildemolierung 1310 wurde das Schloss wiederaufgebaut und erweitert. 1463 hat Hans von Rohrbach Neuburg erworben und hatte Erneuerungen geplant, alleine die Burgkapelle und die danebenliegende Sakristei konnte er vor seinem Tod 1464 erneuern. In den nächsten Jahren ging Neuburg durch verschiedene Hände und endete schließlich im Besitz des Grafen Niklas von Salm, dieser erklärte Wolf Huber zum Baumeister auf dem Schloss. Nach dem Tod des Grafen 1530 blieb Neuburg noch bis 1654 bei den Nachfolgern Salms, danach kam es zur einer kompletten barocken Umgestaltung unter Georg Ludwig Graf von Sinzendorf. Etwa ab dem Jahr 1730 war das Schloss im Besitz des Passauers Fürstbischofs, durch die Säkularisation wurde Neuburg Bayern zugesprochen und an Privatleute verkauft. Der Bayrische Verein für Volkskunst und Volkskunde rettete 1908 das Schloss vor dem Abriss und seit 2013 besitzt der Landkreis Passau Schloss Neuburg am Inn.

 

Das es sich bei dem Objekt um ein Terrakottafragment handelt, welches als Baudekor verwendet wurde muss noch geklärt werden, warum man überhaupt Terrakotta in dieser Zeit verwendete. Wolf Huber, Baumeister auf Schloss Neuburg, bediente sich nicht nur dem lokalen Wissen der Baukunst und Bauformen, sondern auch dem überregionalem Wissen und durch die Verwendung von Terrakotta konnte er relativ kostengünstig in nur wenigen Jahren das Schloss nach Salms italienischen Vorlieben verändern.[8] Durch die Verwendung von Terrakotta wurde dementsprechend auf die sonst üblichen Steinmetzarbeiten verzichtet.[9] Das Material Terrakotta konnte in die verschiedensten Formen geformt werden und serienmäßig hergestellt werden.[10] Kostengünstig konnten so extravagante, fantasievolle und aufwendige Wandfriesen produziert werden[11], die Auftraggeber mussten ihrer Fantasie somit keine Grenzen mehr setzten, wie es zuvor bei aufwendigen und teuren Steinmetzarbeiten der Fall war.

B) Aufnahme

Ort, Zeit, Personal: Ausstellungsraum auf Schloss Neuburg am Inn, 26.01.2018, Teilnehmer des Kurses ‚Kulturgut in 3D‘

 

Kamera: Canon EOS 100, Objektiv 18-55mm

 

Aufnahmesituation/ Lichtverhältnisse: normales Raumlicht erzeugt durch Deckenlampen, plus zwei LED-PANEL Strahler neben dem Objekt und einer Softbox Studioleuchte über dem Objekt.

Hilfsmittel: Objekt wurde auf einem weißen ca. 40 cm hohes Podest platziert, Kamera wurde an einem Stativ befestigt und damit um das Objekt gekreist. Bei den höheren Aufnahmeebenen wurde zusätzlich eine Leiter benutzt.

 

Kameraeinstellung: Kameramodus: manuell Datenformat: jpeg, Auflösung 72 dip/ 5184 x 3456 Pixel/ 24 Mpix, Belichtung: ISO 100, Brennweite: 50mm, Blendenzahl: F 22, Verschlusszeit: 1/3 Sek., Messmethode zur Belichtungsmessung und Weißabgleich: manuelle Fokussierung: Autofokus zur Justierung/ Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, Fernauslöser: Nein

 

Vorgehen bei der Bildgewinnung: Vorderseite des Objekts aus 5 Ebenen jede mit 20 Positionen, Rückseite des Objekts aus 4 Ebene jede mit 20 Positionen. Die Kamera, welche an einem Stativ befestigt war, hat sich in diesen zwanzig verschiedenen Positionen und den verschiedenen Winkeln um das Objekt bewegt. Insgesamt wurden 188 Fotos gemacht.

C) Bearbeitungsprozess

Anzahl der Aufnahmen für das erstellende Modell: 188

Nachbearbeitung der Bilder: keine

Verwendete Software: Photogrammetrie Software Agisoft PhotoScan Professional (64 bit) Version 1.3.2.

Rechnerkonfiguration: Intel Core2 Quad CPU/ 4x 2.8 GHz, Arbeitsspeicher: 8,00 GB, Windows 7 Pro/ 64 Bit, Grafikkarte: NVIDIA GetForce GTX 750 Ti mit 2048MP Speicher

D) Anhang

Das 3D-Modell wurde im Labor für Kulturgutdigitalisierung am Lehrstuhl für Digital Humanities der Universität Passau erstellt, da der dort vorhandenen PC das Objekt in einer kürzeren Zeit rechnen konnte. Wie schon erwähnt mussten die Aufnahmen nicht nachbearbeitet werden und man konnte sofort beginnen das 3D-Modell zu erstellen. Bei dem Modell wurden während des Erstellungsverfahrens überflüssige Punkte in der Punktewolke entfernt, um eine weitere Bearbeitung dieser Punkte zu übergehen. Es wurden nur Punkte aus dem Hintergrund entfernt, die nicht zum Objekt gehörten. Zudem musste die Vorderseite und Rückseite des Terrakottafragments noch zusammengefügt werden, dies geschah ebenfalls mit Hilfe der Photogrammetrie Software Agisoft PhotoScan. In der Menüleiste, der Software, wird angezeigt welcher Arbeitsschritt noch zu erledigen ist.

RTI AUFNAHME UND DOKUMENTATION GÜRTELSCHNALLE KAT.NR. 31 FUNDORT JULBACH

(Dokumentation orientiert am bis dato angewendeten Dokumentationsstandard für RTI- und Photogrammetrie-Aufnahmen in den vorhergehenden Kursen am Lehrstuhl)

 

Allgemeiner Hinweis: Die Dokumentation dient der Nachvollziehbarkeit des Vorgehens, sie soll daher präzise und konziser sein. Eine tabellarische Aufzählung ist bei den meisten Punkten ausreichend.

A) Objekt/ Gegenstand Kurzbeschreibung und Kontext

Laut Fundkatalog handelt es sich um eine Gürtelschnalle, Fundort: Burgruine Julbach, Fundplatz: Burgstall, im Zuge der Grabungen von 2003 – 2013, Größe: Breite ca. 2-2.5 cm, Länge ca. 4 cm, Kat.Nr.: 31, Material: Bronze teilweise oxidiert, Oberfläche: Oberfläche weist Kratzer auf (wahrscheinlich von Schleifwerkzeugen), sechs dekorative Hervorhebungen durch Rillen

 

Die Wiedergabe des Julbacher Geschlechts und die dazugehörende Entstehungsgeschichte der Burg birgt einige Schwierigkeiten für die heutigen Forscher. Gerade im Falle der Genealogie, wie es der Begriff schon vorausgibt, befasst sich diese Wissenschaft vor allem mit der Ahnenforschung einzelner Personen oder auch von Familien. Das erste Auftreten des Ortes Julbach ist dokumentiert in einer Urkunde von Göttweig. Diese Urkunde handelt von einem Wernhard von Julbach, welcher als einer der ranghöchsten Ministerialen hervorgeht, die herzogliche Urkunde lässt sich auf den Anfang des 12. Jahrhundert datieren. Die Familie stieg rasch in der Gesellschaft auf, es ist also durchaus möglich, dass die Julbacher Grafen schon zu dieser Zeit eng mit der Nachbarfamilie Schaunberg und deren Burg verstrickt waren, denn später nannten sich die Nachkommen von Wernhard sogar teilweise nur noch nach der Burg Schaunberg. Da die Erben von Julbach nicht mehr auf der Burg wohnten, sondern auf Burg Schaunberg, ging Julbach im Laufe der Jahre durch mehrere Hände. Bis dato war die Burg noch nicht zerstört. Die Zerstörung erfolgte erst durch den niederbayrischen Erbfolgekrieg, dort wurde sie am 16.08.1504 durch die Pfälzer eingenommen und zerstört

Zusammenfassend ist zu sagen, dass das Julbacher Geschlecht schnell in der Gesellschaft aufgestiegen ist, aber genauso schnell wieder verschwunden war. Das gilt ebenfalls für die Burg, die schon so früh zerstört wurde, dass sie nicht einmal mehr als Ruine in den historischen Ansichten des Ortes Julbach auftaucht.[8]

 

Bei dem Objekt handelt es sich um eine Gürtelschnalle aus Bronze, wie oben schon erwähnt hat sich das Julbacher Geschlecht deutlich vor den anderen Ministerialen abgehoben. Der Kartograf Phillip Apian besuchte die Burg im Jahr

So berichtet auch der Kartograf Philipp Apian, dieser besuchte die Burg im Jahr 1568, dass es sich um eine zweiteilige Burganlage handeln musste, was auf einen höheren Rang der Familie innerhalb der Gesellschaft verweist. Auf größeren Burgen muss es verständlicherweise auch mehrere verschiedene Handwerker geben, wie zum Beispiel Schmied, Zimmermann, Steinmetzer und viele andere. Auch die anderen Objekte aus dem Fundkatalog sind Indizien dafür, dass es ein reges Leben auf der Burg stattgefunden haben muss. Einige andere Fundobjekte sind zum Beispiel neben der Gürtelschnalle, Knöpfe und Pfeilspitzen.

B) Aufnahme

Ort, Zeit, Personal: Labor für Kulturdigitalisierung am Lehrstuhl für Digital Humantities der Universität Passau, 07.02.2018, Bauer Melanie

 

Kamera: Canon EOS 100D, Objektiv 50mm

Aufnahmesituation: abgedunkelter Innenraum, wenig indirektes Licht durch Bildschirme, keine zusätzliche Raumbeleuchtung.

 

Hilfsmittel: RTI-Drehteller mit Lampenarm zur Ausleuchtung des Objekts und zwei RTI-Referenzkugeln mit dem Durchmesser 5 mm, aufgebaut auf Reprostation mit Stativ zur Kamerapositionierung (Kamera fixiert auf 34cm Entfernungshöhe) und- Fixierung USB-Kabel zur Verbindung von Kamera und PC

 

Kameraeinstellungen: Kameramodus: manuell Datenformat: jpeg, Auflösung 72 dpi/ 5184 x 3456 Pixel/ 24Mpix,

Lichtpositionen Belichtung Verschlusszeit Blendenzahl Brennweite
20° ISO 100 13s F 18 50mm
30° ISO 100 10s F 18 50mm
40° ISO 100 8s F18 50mm
50° ISO 100 6s F 18 50mm
60° ISO 100 4s F 18 50mm

Messmethode zur Belichtungsmessung und Weißabgleich: manuelle Fokussierung; Autofokus zur Justierung/ Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, danach umgestellt auf manuell und nicht mehr verändert, Fernauslöser: Ja, Steuerung via PC/ Software Canon Utility

 

Vorgehen bei der Bildgewinnung: aus 4 Winkeln/ Lichtpositionen am RTI-Arm (20°-30°-40°-50°-60°) wurden jeweils in 30° Schritten (versetzt startend bei 0° bzw. 15°) entsprechend der Markierungen am Drehteller ein Seit von 60 Fotos gemacht.

C) Modellerstellung

Anzahl der Aufnahmen für das zu erstellende Modell: 60

Nachbearbeitung der Bilder: keine

Verwendete Software: RTI-Builder, Version 2.0.2

 

D) Beobachtung, Probleme, Lösungen/ sonstige Angaben zur Nachvollziehbarkeit und mögliche Reproduktion der Arbeit:

Da das Objekt klein ist wurden statt einer Referenzkugel zwei kleiner verwendet, um diese näher am Objekt platzieren zu können.

Zudem musste das Objekt zweimal fotografiert werden, da bei dem ersten Durchlauf der RTI-Drehteller nicht richtig befestigt war und die Bilder somit verwackelten. Der hier darunter platzierte Screenshot zeigt dies auf.

RTI-Aufnahme und Dokumentation Zierelement (Trense) Kat. Nr . 44, Fundort Hilgartsberg

(Dokumentation orientiert am bis dato angewendeten Dokumentationsstandard für RTI- und Photogrammetrie – Aufnahmen in den vorhergehenden Kursen am Lehrstuhl)

Allgemeiner Hinweis: Die Dokumentation dient der Nachvollziehbarkeit des Vorgehens, sie soll daher präzise und konzise sein. Eine tabellarische Aufzählung ist bei den meisten Punkten ausreichend.

A) Objekt / Gegenstand Kurzbeschreibung & Kontext : Laut Fundkatalog ein Zierelement, eigentlich ein Stück einer Pferdetrense, Fundort Burgruine Hilgartsberg, Fundplatz: Abhang, im Zuge der Grabungen 2005 – 2009, Waag. ca. 4,4cm , Kat. Nr. 44, Buntmetall, vergoldet  (diese Angaben laut Fundkatalog)

Es handelt sich um ein Teilstück / Zierelement eines Pferdezaumzeugs, bzw. ein Stück des Zaumbeschlages. (Die Pferdetrense ist ein wichtiger Bestandteil der Ausrüstung beim Reiten, durch sie wirkt der Reiter*in dirket auf das Pferd ein.  Heutzutage wird die Pferdetrense häufig für den Tuniersport, Dressur und andere Reitdisziplin genutzt, dass heißt das Pferd wird sofort für das Reiten mit Trense ausgebildet) Ein vergleichbares Objekt befindet sich z.B. im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig:

Zaumbeschlag,genauer: die mehrteilige Kette ist Teil einer Kandare bzw. Hebeltrense, Datierung: 13./14. Jahrhundert, Material: Kupfer, L 31,8 cm, Fundort: Leipzig Gerberstraße, Standort: Stadtgeschichtliches Muesum Leipzig, Inv.-Nr.: Me B 24. VGl. Eintrag in der Online-Objektdatenbank: http://museum.zib.de/sgml_internet/sgml.php?seite=5&fld_0=dau00016, Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0 DE

Die Beschreibung zum Objekt auf der Online- Objektdatenbank des Stadtmuseums Leipzig  lautet: „Die mehrteilige Kette ist Teil einer Kandare bzw. Hebeltrense, die durch die Verwendung von Klemmeisen zu den wirksamsten, aber auch grausamsten Arten der Zaumzeuge gehörte. Der aus der Gerberstraße stammende Teil einer Seitenkette wurde immer als ungarisch angesehen und damit als Hinweis auf die weit gespannten Handelsbeziehungen Leipzigs gewertet. Die geografische Zuordnung beruhte auf Funden vollständiger Trensen, die im Ungarischen Nationalmuseum aufbewahrt und erstmals 1922 veröffentlicht wurden. In der Zwischenzeit sind zahlreiche Funde von ähnlichen Trensenteilen aus England und Mitteleuropa bekannt geworden, die belegen, dass in Städten und Burgen derartige Trensen üblich waren und als Beleg gehobener bürgerlicher oder ritterlicher Lebensweise des 13. und 14. Jahrhunderts anzusehen sind.“ Verf: Dr. Thomas Westphalen, Landesamt für Archäologie mit Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, Abteilungsleiter archäologische Denkmalpflege, Lit.: Schröder 1941, S.116-119; Gaitzsch 1997, S. 497- 511. NB zur LIteratur: besonders Gaitzsch, Wolfgang: Zaumbeschläge mittelalterlicher Kandaren, in: Archäologisches Korrespondenzblatt Bd. 27 / 1997, S. S. 497- 511 ist auch für das Hilgartsberger Stück relevant.

Das Hilgartsberger Objekt  ist ihn vergleichbarem Kontext wie oben aufzufassen – und auch hier als Hinweis auf Handelsbeziehungen, bzw. überregionalen Austausch. Angesichts der Lage an der Donau und daher der im Vergleich zu Leipzig um einiges direkteren Verbindung nach Osten ist auch der Bezug zu Ungarn umso naheliegender. Vielleicht ist hier auch awarische Tradition bzw. Einfluss zu erkennen, vgl. Verbreitung, Kunst und Kultur der Awaren (frühmittelalterliches Reitervolk) .

Das Hilgartsberger Zierelement  besteht aus Buntmetall, die genaue Metallart wird nicht beschrieben.  Das Material Metall, also Eisen, Edelstahl und Kupfer, wird heutzutage noch oft für die Herstellung von Trensen verwendet.

B) Aufnahme

Ort, Zeit, Personal:  Labor für Kulturgutdigitalisierung am Lehrstuhl für Digital Humanities der Universität Passau, 06.12. 2017, Teilnehmer des Kurses ‚Kulturgut in 3D‘

Kamera: EOS 100D, Objektiv 18-55mm

Aufnahmesituation: abgedunkelter Innenraum, wenig indirektes Licht durch Bildschirme, keine zusätzliche Raumbeleuchtung. Hilfsmittel: RTI-Drehteller mit Lampenarm zur Ausleuchtung des Objekts und einer RTI-Referenzkugel mit dem Durchmesser 5mm, aufgebaut auf Reprostation mit Stativ zur Kamerapositionierung und – Fixierung USB- Kabel zur Verbindung von Kamera und PC

Kameraeinstellungen: Kameramodus: manuell Datenformat: jpeg, Auflösung 72 dpi / 5472 x 3648 Pixel / 20 Mpix Belichtung: ISO 100, Brennweite 18-55mm, Blendenzahl F  1/6 , Verschlusszeit 8.0 Sek, Messmethode zur Belichtungsmessung und Weißabgleich: manuell Fokussierung: Autofokus zur Justierung / Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, danach umgestellt auf  manuell und nicht mehr verändert. Fernauslöser: Ja, Steuerung via PC / Software Canon Utility

Vorgehen bei der Bildgewinnung: aus 4 Winkeln / Lichtpositionen am RTI-Arm (20 – 30 – 40- 50°) wurden jeweils in 30° Schritten (versetzt startend bei 0° bzw. 15° ) entsprechend der Markierungen am Drehteller ein Set von 60 Fotos gemacht

C) Modellerstellung

Anzahl der Aufnahmen für das zu erstellende Modell: 60

Nachbearbeitung der Bilder: keine

Verwendete Software: RTIBuilder, Version 2.0.2

D) Beobachtungen, Probleme , Lösungen / sonstige Angaben zur Nachvollziehbarkeit und möglichen Reproduktion der Arbeit:

Da das Objekt sehr klein ist wurden statt einer Referenzkugel zwei kleinere gewählt, um diese näher an das Objekt legen zu können.

 

Nahaufnahme des Objekts. Man kann ein Tier darauf entdecken. Es könnte sich um eine Biene handeln oder einen andere Art von Insekt mit Flügeln.

RTI – Aufnahmen und Dokumentation Armbrustbolzen – Set Nr. 1-5, Fundort Julbach

Dieser Beitrag beinhaltet die Dokumentation der Aufnahmen zur Erstellung der RTI-Dateien zu den einzelnen Objekten, auf Basis des im Kurs verwendeten Dokumentationsschemas oder sog. Shooting-Logs für RTI-Aufnahmen, das in diesem Kurs verwendet wird. Da es sich um ein Set von realtiv gleichförmigen Objekten handelt, wurden diese hier gebündelt erfasst.


A) Objekt / Gegenstand

Kurzbeschreibung:  für alle Armbrustbolzen gilt: sie stammen vom Fundort Julbach (Infos zur genaueren Verortung im Areal liegen bisher nicht vor), bestehen aus Eisen, weisen teilweise Roststellen und Abplatzungen auf, wo dies nicht der Fall ist, haben sie eine glänzende, unebene Oberfläche.  In diesem Beitrag / Dokumentation werden 5 von insgesamt 10 Bolzen behandelt, sie weisen einen Vierkantquerschnitt auf,  der stärkste Bereich befindet sich vor der pyramidalen Spitze, die das vordere Drittel ausmacht, die Verjüngung zum Schafftansatz entsprechend zwei Drittel.  Unterschiede bestehen in Größe, Zustand und Ausformungsdetails, diese werde gesondert angegeben.
Zum historischen Kontext sind bisher keine Angaben bekannt, ein terminus ante quem ergibt sich aus der Zerstörung der Burg im Zuge des Landshuter Erbfolgekriegs 1504, ohne eingehendere Vergleiche und archäologisch fundierte Datierung lassen sich die Stücke in das späte Mittelalter bzw. 14. – 15. Jahrundert einordnen.

Blick in den Fundkoffer vom Burgstall Julbach, mit den in diesem Beitrag bearbeiteten Objekten Nr. 1-5.

Bolzen 1: insg. ca. 11 cm lang, max. 9mm breit, Pfeil-/ Schafftverankerung ca. 2,7cm.

Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 1 (o: ‚Normals Visualisation‘, u. l.: ‚Default‘, u.r.: ‚Spectular Enhancement‘)

Bolzen 2: insg. ca. 10,5 cm lang, max. 8 mm breit, Pfeil- /Schafftverankerung ca 3,3 cm

Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 2 , Details von Spitze und Schaft, mit angezeigt die die Beleuchtungsrichtung im Viewer.

Bolzen 3: insg. ca. 8,2 cm lang, max. ca. 7mm breit,  Pfeil-Schaftverankerung abgebrochen

Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 3 ,mit angezeigt die die Beleuchtungsrichtung im Viewer, unten Details der Spitze in den verschiedenen Modi betrachtet.

Bolzen 4:  ca. 7 cm lang, max. 7 mm breit,  Pfeil / Schafftverankerung verankerung teilweise erhalten ca. 1 cm.

Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 4 ,mit angezeigt die die Beleuchtungsrichtung im Viewer, unten Details der Spitze in den verschiedenen Modi betrachtet.

Bolzen 5:  ca. 11 cm lang, max. ca. 5 mm breit, Pfeil / Schafftverankerung teilweise erhalten, ca. 2,2 cm.

Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 5 ,unten Details an Körper und Verankerung in den verschiedenen Modi betrachtet.

B) Aufnahme / Bildgewinnung

Ort, Zeit, Personal:

Universität Passau, Digital Humanities Lab  (HK14b), 10:30-12 Uhr, Magdalena März und 5 – 7 Kursteilnehmer
Kamera: Canon EOS 6D, Objektiv: 100mm Festbrennweite
Aufnahmesituation: räumliches Umfeld: im Innenraum / Lab,  halbverdunkelt
RTI-Aufnahmemethode: Freihand/ Highlighting-Methode
Aufbau: Kameraposition fest 90° Grad über dem Objekt an Stativ, Unterlage mit RTI-Hilfskreisschema zur Orientierung / Lichtpositionierung, RTI-Referenz-Kugeln: zwei Kugeln mit 10mm Druchmesser
Kameraeinstellungen:

Modus: manuel
Datenformat:   JPEG,  Auflösung:  5472 x 3648 Pixel  / 1.6 MB
Belichtung: ISO  100;  Brennweite 58, Blendenzahl 22, Verschlusszeit    1/4 s
Fokussierung:  Autofokus zur Justierung / Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, danach umgestellt auf  manuell und nicht mehr verändert.
Fernauslöser: Ja; Steuerung via PC / Software, hier: Canon Utility

Vorgehen bei der Bildgewinnung:
Anzahl der Winkel: 4,  Anzahl der ‚Speichen‘: 12 => angestrebte Anzahl der verwendeten Aufnahmen / Lichtpositionen:  48

C) Modellerstellung

Verwendete Software, Version: RTIbuilder
Anzahl der Aufnahmen für das jeweils zu erstellende Modell: 48
Nachbearbeitung der Bilder: keine
Nachjustierungen während des Erstellens in der Software: in wenigen Fällen musste die erkannte erkannte Kugelgröße bei Erstellen der RTI-Datei in der Software manuell angepasst werden.