(Dokumentation orientiert am bis dato angewendeten Dokumentationsstandard für RTI- und Photogrammetrie – Aufnahmen in den vorhergehenden Kursen am Lehrstuhl)
Allgemeiner Hinweis: Die Dokumentation dient der Nachvollziehbarkeit des Vorgehens, sie soll
daher präzise und konzise sein. Eine tabellarische Aufzählung ist bei den meisten Punkten ausreichend.
A) Objekt / Gegenstand
Kurzbeschreibung & Kontext : Wallfahrtsmedaillon aus Zinn, Fundort Burgruine Hilgartsberg, Zwingerbereich, im Zuge der Grabungen 2005 – 2009, Durchmesser ca. 2,4 cm, Kat. Nr. 87 (diese Angaben laut Fundkatalog), keine Angaben zur Datierung des Objekts bekannt. Die Inschrift ‚MARIA‘ am linken Randbereich neben dem Frauenkopf im Profil mit auf die Schultern fallendem Schleier innerhalb des das Medaillon komplett umlaufenden und begrenzenden Lorberkranzes legt eine Zuweisung des Medaillon zur Marienwallfahrt nahe, korrespondierend mit dem nahegelegen Wallfahrtsort Altötting. Gestaltung und Machart lassen eine oberflächliche grobe Datierung 17. – 18. Jh annehmen, aus dem mutmaßlichen Bezug zur Marienwallfahrt nach Altötting ergibt sich Terminus Postquem Ende des 15. Jh / 1489 (vgl. Geschichte der dortigen Gnadenkapelle / Marienwallfahrt). Für eine fundierte Einordnung bedarf es der umfassenden Literatur-Recherche und des Vergleichs mit ähnlichen Stücken. Literaturangaben sind daher noch zu ergänzen. Eine erste Onlinerecherche ließ folgende Seiten hilfreich für die weitere Kontextualisierung erscheinen: Pilgerzeichen und Pilgerzeichenforschung in Mecklenburg-Vorpommern, Text von Jörg Ansorge, downloadbar bei Academia: http://www.academia.edu/2429673/Pilgerzeichen_und_Pilgerzeichenforschung_in_Mecklenburg-Vorpommern , sowie die Datenbank europäischer Pilgerzeichen des Mittelalters der Saatlichen Museen zu Berlin
B) Aufnahme
Ort, Zeit, Personal: Labor für Kulturgutdigitalisierung am Lehrstuhl für Digital Humanities der Universität Passau, 15.11. 2017, Teilnehmer des Kurses ‚Kulturgut in 3D‘
Kamera:
EOS 6D, Objektiv 100mm Festbrennweite
Aufnahmesituation:
abgedunkelter Innenraum, wenig indirektes Licht durch Bildschirme, keine zusätzliche Raumbeleuchtung.
Hilfsmittel:
RTI-Drehteller mit Lampenarm zur Ausleuchtung des Objekts und einer RTI-Referenzkugel, aufgebaut auf Reprostation mit Stativ zur Kamerapositionierung und – Fixierung
USB- Kabel zur Verbindung von Kamera und PC
Kameraeinstellungen:
Kameramodus: manuell
Datenformat: jpeg, Auflösung 72 dpi / 5472 x 3648 Pixel / 20 Mpix
Belichtung: ISO 100, Brennweite 100mm, Blendenzahl F / 18 , Verschlusszeit 1,6 Sek, Messmethode zur
Belichtungsmessung und Weißabgleich: manuell
Fokussierung: Autofokus zur Justierung / Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, danach umgestellt auf manuell und nicht mehr verändert.
Fernauslöser: Ja, Steuerung via PC / Software Canon Utility
Vorgehen bei der Bildgewinnung: aus 4 Winkeln / Lichtpositionen am RTI-Arm (20 – 30 – 40- 50°) wurden jeweils in 30° Schritten (versetzt startend bei 0° bzw. 15° ) entsprechend der Markierungen am Drehteller ein Set von 48 Fotos gemacht
C) Modellerstellung
Anzahl der Aufnahmen für das zu erstellende Modell: 48
Nachbearbeitung der Bilder: keine
Verwendete Software: RTIBuilder, Version 2.0.2
D) Beobachtungen, Probleme , Lösungen / sonstige Angaben zur Nachvollziehbarkeit und möglichen Reproduktion der Arbeit:
da keine der Objektgröße entprechende RTI-Referenzkugel vorhanden war, musste mit einer für dieses Objekt zu großen Kugel gearbeitet werden. Problematik war hier vor allem der Schattenwurf der Kugel auf das Objekt bei den unteren Lichtpositionen. Der Bildausschnitt musste entprechend angepasst werden, bei passender Kugelgröße hätte ein größerer (mit maximaler Ausfüllung des Bildraums durch das Objekt und damit maximalem Bildergebniss / Tiefenschärfe) Bildausschnit gewählt werden können. Während der Verarbeitung der Bilder in der Software musste nach Erkennung der Highlights die Positionierung des erkannten Kugelumkreises nachjustiert werden, das heißt mit der tatsächlichen Kugel im Foto in Deckung gebracht werden
nach dieser Anpassung konnte das Modell jedoch erfolgreich erstellt werden: