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RTI – AUFNAHMEN UND DOKUMENTATION ARMBRUSTBOLZEN – SET NR. 6 UND 6.1, FUNDORT JULBACH

Dieser Beitrag beinhaltet die Dokumentation der Aufnahmen zur Erstellung der RTI-Dateien eines Armbrustbolzens, auf Basis des im Kurs verwendeten Dokumentationsschemas oder sog. Shooting-Logs für RTI-Aufnahmen, das in diesem Kurs verwendet wird. Es handelt sich um zwei Aufnahmesets des gleichen Bolzens mit unterschiedlichen Kameraeinstellungen.


A) Objekt/Gegenstand
Dieser Beitrag zeigt zwei unterschiedliche Aufnahmen des gleichen Bolzens. In zwei anderen Beiträgen wurden bereits die Sets der Bolzen 1-5 und 7-9 behandelt. Dieser Beitrag widmet sich dem sechsten Bolzen. Wie bei den den anderen Bolzen handelt es sich auch hier um einen Armbrustbolzen der in Julbach gefunden wurde. Das Material des Bolzens ist auch in diesem Fall Eisen, die Form entspricht einem Vierkantquerschnitt. Das Objekt weist an verschiedenen Stellen unterschiedlich starke Roststellen und Abplatzungen auf. Der Bolzen ist 8cm lang, von der Verankerung sind noch ca. 0,5cm erhalten.

Darstellung des 6. Bolzen in den unterschiedlichen Modi des RTI Viewers- erstes Aufnahmeset

Darstellung des 6. Bolzen in den unterschiedlichen Modi des RTI Viewers- zweites Aufnahmeset

B) Aufnahme / Bildgewinnung
Wie bereits erwähnt wurde Bolzen Nr. 6 mit zwei unterschiedlichen Kameraeinstellungen fotografiert. Für die erste Aufnahmereihe wurden die Kameraeinstellungen übernommen, mit denen Bolzen 1-5 aufgenommen wurden. Da die Bilder am Bildschirm dann sehr dunkel erschienen wurde in einem zweiten Durchlauf die Belichtungsdauer erhöht. Alle weiteren Einstellungen blieben gleich. Im Folgenden die Details:

  • Ort, Zeit, Personal: Universität Passau, Digital Humanities Lab (HK14b), 10:30-12 Uhr, Magdalena März und 5 Kursteilnehmer
  • Kamera: Canon EOS 6D, Objektiv: 100mm Festbrennweite
  • Aufnahmesituation: räumliches Umfeld: im Innenraum / Lab, halbverdunkelt
  • RTI-Aufnahmemethode: Freihand/ Highlighting-Methode
  • Aufbau: Kameraposition fest 90° Grad über dem Objekt an Stativ, Unterlage mit RTI-Hilfskreisschema zur Orientierung / Lichtpositionierung, RTI-Referenz-Kugeln: zwei Kugeln mit 10mm Durchmesser

Kameraeinstellungen 1. Durchlauf:

  • Modus: manuell
  • Datenformat: JPEG, Auflösung: 5472 x 3648 Pixel / 1.6 MB
  • Belichtung: ISO 100; Brennweite 58, Blendenzahl 22, Verschlusszeit 1/4 s
  • Fokussierung: Autofokus zur Justierung / Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, danach umgestellt auf manuell und nicht mehr verändert.
  • Fernauslöser: Ja; Steuerung via PC / Software, hier: Canon Utility

Kameraeinstellungen 2. Durchlauf:

  • Modus: manuell
  • Datenformat: JPEG, Auflösung: 5472 x 3648 Pixel / 1.6 MB
  • Belichtung: ISO 100; Brennweite 58, Blendenzahl 22, Verschlusszeit 0,4 s
  • Fokussierung: Autofokus zur Justierung / Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, danach umgestellt auf manuell und nicht mehr verändert.
  • Fernauslöser: Ja; Steuerung via PC / Software, hier: Canon Utility

Vorgehen bei der Bildgewinnung:

Anzahl der Winkel: 4, Anzahl der ‚Speichen‘: 12 => angestrebte Anzahl der verwendeten Aufnahmen / Lichtpositionen: 48

C) Modellerstellung
Verwendete Software, Version: RTIbuilder
Anzahl der Aufnahmen für das jeweils zu erstellende Modell: 48
Nachbearbeitung der Bilder: keine
Nachjustierungen während des Erstellens in der Software: keine

RTI – Aufnahmen und Dokumentation Armbrustbolzen – Set Nr. 7-9, Fundort Julbach

Dieser Beitrag beinhaltet die Dokumentation der Aufnahmen zur Erstellung der RTI-Dateien zu den einzelnen Objekten, auf Basis des im Kurs verwendeten Dokumentationsschemas oder sog. Shooting-Logs für RTI-Aufnahmen, das in diesem Kurs verwendet wird. Da es sich um ein Set von gleichartigen Objekten handelt, wurden diese hier gebündelt erfasst.

A) Objekt / Gegenstand

Kurzbeschreibung:  In diesem Beitrag / Dokumentation werden 3 von insgesamt 10 Bolzen behandelt. Bolzen 1-5 wurden in einem vorhergehenden Beitrag behandelt. Für alle Armbrustbolzen gilt: sie stammen vom Fundort Julbach (Infos zur genaueren Verortung im Areal liegen bisher nicht vor), bestehen aus Eisen, weisen teilweise Roststellen und Abplatzungen auf, wo dies nicht der Fall ist, haben sie eine glänzende, unebene Oberfläche.   In ihrer Form weichen sie stark voneinander ab. Weitere Unterschiede bestehen in Größe, Zustand und Ausformungsdetails, diese werde gesondert angegeben. Ein Blick in die Literatur (Zimmermann, Bernd: Mittelalterliche Geschossspitzen. Kulturhistorische, archäologische und archäometallurgische Untersuchungen, Basel, 2001)  ergab zwischenzeitlich, dass Bolzen 1, 2, 5, 7 und 9 zum sog. Schaftdorn – Typus gehören, bezeichnend für die bei diesen Exemplaren aus Julbach erhaltene Verankerung im Pfeilschaft. Auch die übrigen Bolzen des Sets  können diesem Typus möglicherweise angehören, doch ist hier keine Verankerung mehr erhalten.
Zum historischen Kontext sind bisher keine Angaben bekannt, ein terminus ante quem ergibt sich aus der Zerstörung der Burg im Zuge des Landshuter Erbfolgekriegs 1504, ohne eingehendere Vergleiche und archäologisch fundierte Datierung lassen sich die Stücke in das späte Mittelalter bzw. 14. – 15. Jahrhundert einordnen.

Bolzen 7
Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 7, Mitte: Details von Spitze und Schaft

Bolzen 7: insg. ca. 8 cm lang, max. 9 mm breit, kleiner Rest der Pfeil-/ Schafftverankerung erhalten (7 mm).  Stark beschädigte Obefläche.

Form: Rautenförmiger Querschnitt ; die pyramidale Spitze macht etwa ein Sechstel des Bolzens aus. Vom breitesten Abschnitt direkt hinter der Spitze verdünnt sich der Bolzen bis zum hintersten Drittel deutlich, wird bis zur Schaftverankerung aber wieder etwas breiter.

 

Bolzen 8: insg. ca. 9,5 cm lang, max. 7 mm breit, Pfeil-/ Schafftverankerung teilweise erhalten (9 mm).

Form: Quadratischer Querschnitt; der stärkste Bereich (zwei Viertel) befindet sich vor der pyramidalen Spitze, die das vordere Viertel ausmacht, die Verjüngung zum Schafftansatz entsprechend ein Viertel.

 

Bolzen 9: insg. ca. 8 cm lang, max. 10 mm breit, Pfeil-/ Schafftverankerung erhalten (13 mm). Starke Absplitterungen an der Spitze, der Rest fast unbeschädigt.

Form: Flache pyramidale Spitze mit rautenförmigem Querschnitt (erstes Drittel). Runde Verjüngung zum Schaftansatz (zweites Drittel). Runde dünne Schaftverankerung (letztes Drittel).

B) Aufnahme / Bildgewinnung

Ort, Zeit, Personal:

Universität Passau, Digital Humanities Lab  (HK14b), 10:30-12 Uhr, Magdalena März und 5 Kursteilnehmer
Kamera: Canon EOS 6D, Objektiv: 100mm Festbrennweite
Aufnahmesituation: räumliches Umfeld: im Innenraum / Lab,  halbverdunkelt
RTI-Aufnahmemethode: Freihand/ Highlighting-Methode
Aufbau: Kameraposition fest 90° Grad über dem Objekt an Stativ, Unterlage mit RTI-Hilfskreisschema zur Orientierung / Lichtpositionierung, RTI-Referenz-Kugeln: zwei Kugeln mit 10mm Druchmesser
Kameraeinstellungen:

Modus: manuell
Datenformat:   JPEG,  Auflösung:  5472 x 3648 Pixel  / 1.6 MB
Belichtung: ISO  100;  Brennweite 58, Blendenzahl 22, Verschlusszeit    0,4 s
Fokussierung:  Autofokus zur Justierung / Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, danach umgestellt auf  manuell und nicht mehr verändert.
Fernauslöser: Ja; Steuerung via PC / Software, hier: Canon Utility

Vorgehen bei der Bildgewinnung:
Anzahl der Winkel: 4,  Anzahl der ‚Speichen‘: 12 => angestrebte Anzahl der verwendeten Aufnahmen / Lichtpositionen:  48

C) Modellerstellung

Verwendete Software, Version: RTIbuilder
Anzahl der Aufnahmen für das jeweils zu erstellende Modell: 48
Nachbearbeitung der Bilder: keine
Nachjustierungen während des Erstellens in der Software: in wenigen Fällen musste die erkannte erkannte Kugelgröße bei Erstellen der RTI-Datei in der Software manuell angepasst werden.

Online-Bildmaterial Objektkontext Armbrustbolzen &-Herstellung

das Beitragsbild [Originalbild: Stadtbibliothek Nürnberg, Amb. 317.2° , Quelle: Wikimedia Commons, Lizenz: CC – PD] zeigt einen Waffenschmied bei der Arbeit, vor 1504, also zeitgenössisch zu den Armbrustbolzen aus Julbach. Im Vordergrund leigen auf der Werkbank Geschoss- und Lanzenspitzen verschiedener Art, wie sie auch im Fundkomplex Julbach vorkommen:

 

NB: die Beschreibung der Nürnberger Hausbücher als von ‚überragender kulturgeschichtlichr Bedeutung‘ auf der Wikimedia Commons – Seite trifft definitiv zu. Eine wertvolle und ergiebige Bildquelle in vielerlei Hinsicht.
Übersicht der Abb. aus den verschiedenen Bänden  auf Wikimedia  Commons 
Homepage zum Digitalsierungsprojekt , oder hier Direktlink Suche Schmied

sehr ergiebig was spätmittelalterliches Kriegsgerät aller Art und Größe im Detail wie auch im Einsatz betrifft sind die Digitalisate der ab dem frühen 15. Jahrhundert verbreiteten sog. Kriegs- oder Feuerwerksbücher, am bekanntesten darunter der sog. Bellifortis des Konrad Kyeser und Nachfolgewerke

Abbildung aus einem Rüst- und Feuerwerksbuch um 1500, Univ. Bibliothek Frankfurt a. M., Signatur Ms. germ. qu. 14, 133 v . Gesamtes Buch: urn:nbn:de:hebis:30:2-14624

immer sehr empfehlenswert was Recherche nach Bildquellen zu Objekten aller Art angeht: Online – Bilddatenbank des Instituts für Mittelalterliche Realienkunde (IMAREAL) Krems
=> in unserem Fall: dort unter ‚Materielle Objekte‘ nach dem betreffenden Begriff suchen, in diesem Fall Armbrust sowie außerdem abfragbar: Armbrustbolzen, – spanner, und  -winde, aus den Ergebnissen:  1 2 3

vergleichbare Objekte mit den ‚unseren‘ Armbrustbolzen finden sich u.a. auch hier

Bildmaterial dazu inklusive großer Verzettelgefahr auch via Pinterest

weiterführende Literatur

RTI – Aufnahmen und Dokumentation Armbrustbolzen – Set Nr. 1-5, Fundort Julbach

Dieser Beitrag beinhaltet die Dokumentation der Aufnahmen zur Erstellung der RTI-Dateien zu den einzelnen Objekten, auf Basis des im Kurs verwendeten Dokumentationsschemas oder sog. Shooting-Logs für RTI-Aufnahmen, das in diesem Kurs verwendet wird. Da es sich um ein Set von realtiv gleichförmigen Objekten handelt, wurden diese hier gebündelt erfasst.


A) Objekt / Gegenstand

Kurzbeschreibung:  für alle Armbrustbolzen gilt: sie stammen vom Fundort Julbach (Infos zur genaueren Verortung im Areal liegen bisher nicht vor), bestehen aus Eisen, weisen teilweise Roststellen und Abplatzungen auf, wo dies nicht der Fall ist, haben sie eine glänzende, unebene Oberfläche.  In diesem Beitrag / Dokumentation werden 5 von insgesamt 10 Bolzen behandelt, sie weisen einen Vierkantquerschnitt auf,  der stärkste Bereich befindet sich vor der pyramidalen Spitze, die das vordere Drittel ausmacht, die Verjüngung zum Schafftansatz entsprechend zwei Drittel.  Unterschiede bestehen in Größe, Zustand und Ausformungsdetails, diese werde gesondert angegeben.
Zum historischen Kontext sind bisher keine Angaben bekannt, ein terminus ante quem ergibt sich aus der Zerstörung der Burg im Zuge des Landshuter Erbfolgekriegs 1504, ohne eingehendere Vergleiche und archäologisch fundierte Datierung lassen sich die Stücke in das späte Mittelalter bzw. 14. – 15. Jahrundert einordnen.

Blick in den Fundkoffer vom Burgstall Julbach, mit den in diesem Beitrag bearbeiteten Objekten Nr. 1-5.

Bolzen 1: insg. ca. 11 cm lang, max. 9mm breit, Pfeil-/ Schafftverankerung ca. 2,7cm.

Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 1 (o: ‚Normals Visualisation‘, u. l.: ‚Default‘, u.r.: ‚Spectular Enhancement‘)

Bolzen 2: insg. ca. 10,5 cm lang, max. 8 mm breit, Pfeil- /Schafftverankerung ca 3,3 cm

Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 2 , Details von Spitze und Schaft, mit angezeigt die die Beleuchtungsrichtung im Viewer.

Bolzen 3: insg. ca. 8,2 cm lang, max. ca. 7mm breit,  Pfeil-Schaftverankerung abgebrochen

Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 3 ,mit angezeigt die die Beleuchtungsrichtung im Viewer, unten Details der Spitze in den verschiedenen Modi betrachtet.

Bolzen 4:  ca. 7 cm lang, max. 7 mm breit,  Pfeil / Schafftverankerung verankerung teilweise erhalten ca. 1 cm.

Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 4 ,mit angezeigt die die Beleuchtungsrichtung im Viewer, unten Details der Spitze in den verschiedenen Modi betrachtet.

Bolzen 5:  ca. 11 cm lang, max. ca. 5 mm breit, Pfeil / Schafftverankerung teilweise erhalten, ca. 2,2 cm.

Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 5 ,unten Details an Körper und Verankerung in den verschiedenen Modi betrachtet.

B) Aufnahme / Bildgewinnung

Ort, Zeit, Personal:

Universität Passau, Digital Humanities Lab  (HK14b), 10:30-12 Uhr, Magdalena März und 5 – 7 Kursteilnehmer
Kamera: Canon EOS 6D, Objektiv: 100mm Festbrennweite
Aufnahmesituation: räumliches Umfeld: im Innenraum / Lab,  halbverdunkelt
RTI-Aufnahmemethode: Freihand/ Highlighting-Methode
Aufbau: Kameraposition fest 90° Grad über dem Objekt an Stativ, Unterlage mit RTI-Hilfskreisschema zur Orientierung / Lichtpositionierung, RTI-Referenz-Kugeln: zwei Kugeln mit 10mm Druchmesser
Kameraeinstellungen:

Modus: manuel
Datenformat:   JPEG,  Auflösung:  5472 x 3648 Pixel  / 1.6 MB
Belichtung: ISO  100;  Brennweite 58, Blendenzahl 22, Verschlusszeit    1/4 s
Fokussierung:  Autofokus zur Justierung / Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, danach umgestellt auf  manuell und nicht mehr verändert.
Fernauslöser: Ja; Steuerung via PC / Software, hier: Canon Utility

Vorgehen bei der Bildgewinnung:
Anzahl der Winkel: 4,  Anzahl der ‚Speichen‘: 12 => angestrebte Anzahl der verwendeten Aufnahmen / Lichtpositionen:  48

C) Modellerstellung

Verwendete Software, Version: RTIbuilder
Anzahl der Aufnahmen für das jeweils zu erstellende Modell: 48
Nachbearbeitung der Bilder: keine
Nachjustierungen während des Erstellens in der Software: in wenigen Fällen musste die erkannte erkannte Kugelgröße bei Erstellen der RTI-Datei in der Software manuell angepasst werden.