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Photogrammetrie, Aufnahme und Dokumentation Terrakotta-Büste, Kat. Nr. 254 , Fundort Schloss Neuburg a. Inn

 Ort, Zeit, Beteiligte: Schloss Neuburg am Inn, 26.1.2018, Teilnehmer des Kurses ‚Kulturgut in 3D‘

Objekt: Das Objekt befindet sich im Schloss Neuburg am Inn, dessen Geschichte auf das 12. Jahrhundert zurückgeht. Die heutige Burgarchitektur geht auf den Bauherren Graf Niklas von Salm zurück, der den Neubau ab 1529 beauftragte. Die Burg teilt sich in Hauptburg und Vorburg (S. Bilder) auf. Im Besitz des Grafen von Salm blieb die Burg bis 1654. Danach erhielt die Burg von Graf Sitzendorf eine moderate barocke Gestaltung. Der kaiserliche Kämmerer Hamilton ließ 1698 den Südflügel zu einem Galerietrakt ausbauen. Ab 1720 war Schloss Neuburg im Besitz der Fürstbischöfe bis die Säkularisation 1803 einsetzte, was eine Versteiugerung bzw. Ausverkauf der Burg und dessen Inventars mit sich brachte. Die Burg selbst ist mit aufwändigen Arbeiten verziert, hier zu nennen der Rotmarmorsaal und die vielen Terrakottaausschmückungen.

Zur Büste selbst ist wenig bekannt. Sie zeigt eine Fantasiefigur aus Ton gebrannt und stammt aus dem 17. Jahrundert. Die Höhe beträgt ca. 48cm, die Breite ca. 30cm (Schultern).

Lichtverhältnisse

Der große Austellungsraum im Schloss Neuburg wird mit herkömmlichen Deckenlampen beleuchtet, zur Verstärkung wurden zwei LED-Lampen sowie eine Schirmlampe eingesetzt. Die zwei LED-Lampen wurden jeweils links und rechts in ca 40cm Entfernung des Objekts aufgestellt. Die Schirmlampe hat das Objekt von oben beleuchtet. Die LED-Lampen waren konstant eingeschaltet und haben somit eine verlässliche Lichtquelle dargestellt.

Aufbau/Ablauf

Die Büste wurde auf einen Quader von ca. 40cm Höhe gestellt und von besagten Lampen beleuchtet. Die Fotos wurden mit der Kammer mit Stativaufbau auf fünf Ebenen im 360° Kreis erstellt. Ingesamt ca 110 Bilder. Zusätlich wurden mehrere detaillierte Bilder von der Schulter sowie der Blumenkrone erstellt, um eine präzises 3-D Modell generieren zu können. Auch hier gilt je mehr Aufnahmen, desto detaillegetreuer das Endergebnis

Kameraeinstellungen

Kamera: Canon EOS100D, 50mm Festbrennweitenobjektiv

Kameramodus: Autofokus

Dateiformat:JPEG

Belichtung: 100 ISO, Blende 22, Belichtungszeit 0,6

Modellberechnung

Screenshot von der Modellerstellung in Agisoft Photoscan

Die Aufnahmen (JPEG) wurden ohne vorherige Bearbeitung in die Software geladen. Verwendet wurde Agisoft Photoscan Professional (64) Version 1.3.2. Auch nach dem Hochladen udn Erstellen des Modells in den vorgegebenen Arbeitsschritten wurden die Aufnahmen nicht nachbearbeitet. Einzig wurde das Modell von den überflüssigen Punkten in der Punktwolke bereinigt.

RTI Aufnahme und Dokumentation Münze, Kat. Nr. 39, Fundort Julbach

(Dokumentation orientiert sich am bis dato angewendeten Dokumentationsstandard für RTI- und Photogrammetrie Aufnahmen in den vorhergehenden Kursen am Lehrstuhl)

Allgemeiner Hinweis: Die Dokumentation dient der Nachvollziehbarkeit des Vorgehens, sie soll daher präzise und konzise sein. Eine tabellarische Aufzählung ist bei den meisten Punkten ausreichend.

A) Objekt / Gegenstand Kurzbeschreibung & Kontext : Münze, Fundort Burgruine Julbach, Fundplatz: Verlagert im Bauschutt, im Zuge der Grabungen von  2005, Durchmesser ca. 1,1 cm , Kat. Nr. 39, Buntmetall bzw. Silber falls Friesacher Pfennig  vorliegt (laut Grabungsbericht 2005, Grabungsberichte 2003/2005/2008/2013 einsehbar: http://www.burgfreundejulbach.de/Historie/Archaeologie/Grabungen/)

Die Münze wurde bei Ausgrabungen in der Nähe der Burg Julbach, in Nähe des gleichnamigen Ortes liegend, gefunden. Die Burg, die auf das 12. Jahrhundert zurückgeht, wurde später Grafensitz der Julbacher und somit aus- und weitergebaut. Ende des 14 Jahrhunderts ging die Burg an das Adelsgeschlecht der Wittelsbacher aus Landshut über. Anfang des 20. Jahrunderts gründete sich ein Verein zur Erhaltung der Burg. Von der damaligen Burg sind nur noch unterirdische Gänge und Kammern erhalten. Diese Gänge können nach Anmeldung im Julbacher Rathaus betreten und erkundet werden.

 

B) Aufnahme

Ort, Zeit, Personal:  Labor für Kulturgutdigitalisierung am Lehrstuhl für Digital Humanities der Universität Passau, 30.1. 2017, Teilnehmer des Kurses ‚Kulturgut in 3D‘

Kamera: EOS 100D, Objektiv 100mm

Aufnahmesituation: abgedunkelter Innenraum, wenig indirektes Licht durch Bildschirme, keine zusätzliche Raumbeleuchtung. Hilfsmittel: RTI-Drehteller mit Lampenarm zur Ausleuchtung des Objekts und einer RTI-Referenzkugel mit dem Durchmesser 5mm, aufgebaut auf Reprostation (Kaiser) mit Stativ zur Kamerapositionierung und – Fixierung USB- Kabel zur Verbindung von Kamera und PC

Kameraeinstellungen: Kameramodus: manuell Datenformat: jpeg, Auflösung 72 dpi / 5472 x 3648 Pixel / 20 Mpix Belichtung: ISO 100, Brennweite 100mm, Blendenzahl F  5,6 , Verschlusszeit 1/6 Sek, Messmethode zur Belichtungsmessung und Weißabgleich: manuell Fokussierung: Autofokus zur Justierung / Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, danach umgestellt auf  manuell und nicht mehr verändert. Fernauslöser: Ja, Steuerung via PC / Software Canon Utility

Vorgehen bei der Bildgewinnung: aus 4 Winkeln / Lichtpositionen am RTI-Arm (20 – 30 – 40- 50°) wurden jeweils in 30° Schritten (versetzt startend bei 0° bzw. 15° ) entsprechend der Markierungen am Drehteller ein Set von 60 Fotos gemacht

C) Modellerstellung

Anzahl der Aufnahmen für das zu erstellende Modell: 60

Nachbearbeitung der Bilder: keine

Verwendete Software: RTIBuilder, Version 2.0.2

Screenshot der Ansicht im RTI Viewer, Ansichtsmodus ‚Normals Visualization‘

Screenshot der Ansicht im RTI Viewer, Ansichtsmodus ‚Specular Enhancement“

D) Beobachtungen, Probleme , Lösungen / sonstige Angaben zur Nachvollziehbarkeit und möglichen Reproduktion der Arbeit:

Da auf der Rückseite durch Verschleiß nichts zu erkennen war, wurde diese nicht weiter mit der Software bearbeitet. Ein Beweisfoto wurde beigefügt.

Beweisfoto