Archiv der Kategorie: Julbach

Burgstall Julbach: Baugeschichte und historischer Kontext (Tabellarisch)

Früheste bildliche Darstellung der Burg Julbach aus den Landtafeln von Philipp Apian (1568). Quelle: Grabungsbericht Julbach 2003
Blick vom Burgberg nach Süden auf Julbach hinab. Quelle: Grabungsbericht 2013.
Schnittplan Julbach 2013. Quelle: Grabungsbericht 2013.
Datierung Ereignis
12. Jahrhundert Mühsam gegrabene Erdställe und Gänge bei Julbach (Entstehungszeit wahrscheinlich 1000-1300), Funktion nicht geklärt
Burggründung durch Herren von Julbach
Erste Bauspuren bei Julbach
1078 Erster Ortsadel wird mit einem gewissen Raffolt de Jugilbach greifbar
1112 Werinhart de Jugelbache erscheint in den herzöglichen Ministeralien als Zeuge in einer Schenkungsurkunde von Herzog Welf II.
1125 Erste Nennung eines Werhard von Julbach, die noch im Original vorhanden ist und digitalisiert wurde.
1126 Erste Nennung Werhard von Julbach in einer Urkunde des Klosters Formbach. Seit diesem Zeitpunkt Julbacher als Gefolgsleute der Grafen von Formbach und des Klosters. Waren dort wahrscheinlich Untervoigte.
1127 Graf Heinrich von Burghausen verstirbt und Wernhard von Julbach ist sein Testamentsvollstrecker für Göttweig. Zeigt große Nähe zu Burghausen.
1139 Blüte der Julbacher, als Babenberger, denen sie folgten, Herzöge von Bayern wurden.
Julbach war nie eine Grafschaft. Streitfall des Geschlechts mit der Propstei Berchtesgaden: kinderloses Ehepaar haben gesamten Besitz an das Kloster übergeben, aber Wernhard erhebt Ansprüche.  Führt zum Kirchenbann der gesamten Familie.
1142 Werinhart wird als Dominus bezeichnet.
1147 Heinrich von Julbach schließt sich Kreuzzügen an. (Sohn von Wernhard dem Jüngeren und Benedikta)
Beilegung des Streites.
1150 Werinhart wird als edelfreier Adliger, als Nobilis bezeichnet
1165 Gebhardus comes de iulbach, ein Graf von Julbach, wird erwähnt. Die Grafen von Julbach waren damals mit der Burg Schaunberg begütert und nannten sich seither „Grafen von Julbach und Schaunberg“
 1165-1170 Wernhard von Julbach stirbt. Söhne Heinrich und Gebhard übertragen einen Hof zu Mittich dem Kloster für das Seelenheil ihres Vaters.
Gebhard der Prominentere. Heinrich der Gefolgsmann des Bischofs von Salzburg.
1171 Beide nennen sich von Julbach und bekamen die Vogtei über das Kloster (Neumarkt) St. Veit.
Beide verfügten über die Donaumaut bei Aschach. Gute Einnahmequelle. War Reichslehen von Kaiser Barbarossa. Gibt aber keinen Beweis dafür. Kloster Formbach bezeichnete ihn als feindlich gesonnen. Gebhard kann seinen Bruder einlenken mit Geldgeschäften mit dem Kloster Kremsmünster.
1184 Heinrich stirbt und Gebhard wird zum Familienoberhaupt.
1181 Gebhard von Julbach in Urkunde der erste weltliche Spitzenzeuge
1190 Gebhards Sohn Wenhard ist jetzt in Formbacher Urkunden erwähnt. Für deren Gebiete in Österreich blieben die Julbacher treue Gefolgsleute der Babenberger.
Wernhard, Gebhards Nachfolger nennt sich nicht nach Julbach, sondern nach Schaunberg. Nachkommen nennen sich nie wieder Julbach, obwohl die Burg noch lange im Besitz der Familie.
1195 Von diesem Jahr an nannten sich die Grafen nur noch nach ihrer Burg Schaunberg, auf der Burg Julbach saßen nur noch verwaltende Dienstmannen u.a. aus Winkelheim, Stall und Hitzenau
Münzen reichen bis in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück
1224 Wernhard stirbt. Zwei Söhne: Heinrich und Wernhard. Hatten denselben Vater, aber eine andere Mutter.
Schaunberger Brüder immer auf Seiten des Kaisers.
1240 Schaunberger wieder urkundlich an der Seite des österreichischen Herzogs. Waren nicht mehr Inhaber der Maut in Neuburg.
Heirat der Brüder führt zum Machtgewinn. Nur Heinrich bekam Söhne. Teilt das Geschlecht in zwei Zweige: älterer oberösterreichische Zweig und der jüngere niederösterreichische Zweig.
Schaunberger auf Seiten König Rudolfs gegen Ottakar,  König von Böhmen.
1288 Rudolf von Habsburg bezeichnet Heinrich als Verwandten durch dessen Frau Sophia. Schaunberger bekommen die Vogtei in Suben. Ab jetzt keine Nennung von Julbach.
13. Jahrhundert Gesellschaftlichen Aufstieg (einfachen Ministerialenadel –> Edelfreien –> Grafen ab 1165)
1314 Heinrich und Wernhard von Schaunberg werden als Friedensbürger auf Seite des österreichischen Herzogs genannt.
1316 Heinrich von Schaunberg führt zum ersten Mal den Graftitel in einer Urkunde an und hat ein neues Siegel.
1318 Beide Brüder versterben. Wernhard war zwar verheiratet, aber kinderlos. Bruder Konrad wird Nachfolger (Graf Konrad von Orth)
1321 Heinrich V. heiratet Anna von Truhendingen. Dessen Bruder war Leutpold. Julbach gehörte dem anderen Bruder Rudolf. Alle kinderlos oder hatten nur Töchter bis auf Heinrich.
1331 Kaiser Ludwig bestätigt den Schaunbergern alle Güter und Rechte, die sie jemals von Kaisern oder Königen bekommen haben. Echtheit dieser Urkunde wird immer wieder angezweifelt.
1337 Papst beschuldigt Leutold von Schaunberg, dass er gestützt auf Ludwig den Bayer, Güter an sich reiße, Abgaben erhebe, sich päpstlicher Provisionsbriefe bemächtigte und den Treueeid von Äbten und Päpsten forderte. Leutpold war 1336 zum Domprobst gewählt worden.
1347 Päpstlicher Bann gegen Leutpold und auch seine Brüder.
1350 Beugt er sich und tritt zurück.
1353 Graf Konrad von Orth verstarb und sein gesamter Besitz ging an den oberösterreichischen Zweig der Familie.
1360 Ulrich schreibt sein Testament und vermacht alles bis auf Julbach seinem Bruder Heinrich. Julbach soll das Witwengut seiner Frau bleiben.
1377 Friedrich, Burggraf zu Nürnberg, verpfändet die Veste, Pflege und Herrschaft Julbach für 8000 Gulden zur Wiedereinlösung an die Landshuter Linie der Wittelsbacher bzw. an Kurfürst Otto mit dessen Vettern
Burgraf von Nürnberg und seine Schwester Elisabeth von Schaunberg verpfänden Julbach an die Wittelsbacher. Heinrich konnte die Ablösung nicht bezahlen.
1382 Graf Heinrich VI. Von Schaunberg verzichtet gemeinsam mit seinen Söhnen auf ihre verpfändete Veste und Herrschaft Julbach, wodurch die Burg Julbach  an die Landshuter Linie der bayerischen Herzöge kam, fortan saßen auf der Burg diverse herzogliche Pfleger und Richter
1387 Schaunberger Gefolgsmann, Thomas Schreiber, ist Pfleger in Julbach. Herrschaft wurde in herzogliches Gericht umgewandelt und Rentamt Burghausen unterstellt.
1392 Kommt es zur Landesteilung, war spätere Ursache für einen Erbfolgekrieg, der die Zerstörung von Julbach brachte.
Ende 14. Jahrhunderts Grafen verließen Stammsitz Julbach. Zogen in die Burg Schaunberg bei Eferding (ist jetzt eine Burgruine).
1491 Herzog Georg bezeichnet sich als erbenlos, obwohl er zwei Töchter hatte.
1496 Herzog Georg verfasst Testament zugunsten seiner Tochter
15. Jahrhundert Julbach ging in den Besitz der Wittelsbachischen Herzöge in Landshut.
1500 Herzog lässt Julbach aufrüsten. Während des Erbfolgekrieges unterwarf sich Herzog Albert das Rottal.
1503 Die Vorburg wurde massiv umbaut.
1504 Julbach bis 1503 von Kriegshandlungen verschont (wurde nie zur artillerietauglichen Veste ausgebaut).
Wittelsbacher Erbfolgekrieg: Julbach gehörte nun Herzog Albrecht IV von München.
Gewaltsamer Untergang durch Brandrodung. Das Dach wurde abgetragen und die Mauern zerstört.
Julbach wurde von Rupprecht von der Pfalz eingenommen und zerstört.
1505 Das sog. „Neue Schloss“ wird gebaut, vermutlich wurden in ihm Bausteine der zerstörten Burg verwendet.
1507 Julbach eine Herrschaft und danach ein Gericht.
1512 Herzog Wilhelm kann Wiedereinlösung erreichen.
1568 Einzige optische Beschreibung der Burg durch den Kartografen Philipp Apian, welcher von „Ruinen der vesten Doppelburg zu Julbach oben auf dem Berge..,“ spricht, was auf eine zweiteilige Anlage schließen lässt

Literatur
Gampenrieder, Monika: Die Herrschaft Julbach – Aufstieg und Niedergang (2016), München
Weithmann, Michael W.: Burgen und Schlösser in Niederbayern (2013), Straubing
Grabungsbericht 2013
Grabungsbericht 2003

 

RTI Aufnahme und Dokumentation Pfeilspitze, Kat. Nr. 13, Fundort Julbach

(Dokumentation orientiert sich am bis dato angewendeten Dokumentationsstandard für RTI- und Photogrammmetrie Aufnahmen in den vorhergehenden Kursen am Lehrstuhl)

Allgemeiner Hinweis: Dokumentation dient der Nachvollziehbarkeit des Vorgehens, sie soll daher präzise und konzise sein. Eine tabellarische Aufzählung ist bei den meisten Punkten ausreichend.

A. Objekt / Gegenstand Kurzbeschreibung & Kontext:

Laut dem Fundkatalog handelt es sich um eine Pfeilspitze mit dem Katalog Nummer 13, die aus Eisen besteht. Sie weißt teilweise Roststellen und Abplatzungen auf. Das Fundobjekt stammt vom Fundort Burgruine Julbach, genauer Fundplatz Burgstall, im Zuge der Ausgrabungen während den Jahren zwischen 2003 und 2013 entdeckt. Zum historischen Kontext des Julbacher Geschlechts und den dazugehörenden historischen Ereignissen der Burg sind heutzutage keine Angaben bekannt, damit entstehen für die heutige Perspektive einige Schwierigkeiten für die Forschung. Die Datierung der Entstehung der Burg geht auf das 12. Jahrhundert zurück, die Ende des 14. Jahrhunderts vom Besitz des Grafensitz der Julbachert an das Adelgeschlecht der Wittelsbacher übergegangen ist. Das Fundobjekt lässt sich in das späte Mittelalter zwischen dem  14. und 15. Jahrundert einordnen.

Von der damaligen Burg Julbach ist heute eine Burgruine erhalten. Damit die historischen Ereignisse der Burg nicht vergessen werden, wurde während des 20. Jahrhunderts ein Verein „Burgfreunde zu Julbach e.V.“ gegründet. Dieser Verein setzte sich besonders zum Ziel, die Geschichte der Burg Julbach und den Werdegang und das Schicksal des Geschlechts der Edlfreien von Julbach in Erfahrung zu bringen.

  • Länge: 6,1 cm (von der Spitze bis Ende)
  • Breite: 4,2 cm
  • Nr. : 13
  • Material: Das Objekt besteht aus Eisen, weist teilweise Roststellen und Abplatzungen auf.

Blick in den Fundkoffer vom Burgstall Julbach, mit dem in dieser Dokumentation bearbeiteten Objekt Nr.13

 

 

Das bearbeitete Objekt – Pfeilspitze Nr.13

 

 

 

 

B) Aufnahme

Am 06. Februar 2018 um circa 12:00 Uhr wurde die Aufnahme des Fundobjekts im Labor für Kulturdigitalisierung am Lehrstuhl für Digital Humanities der Universität Passau (Raum 204 HK14d) durch Deliana Raytcheva Veleva, außerdem anwesend Melanie Bauer und Sebastian Belt, durchgeführt.

Aufnahmesituation / Lichtverhältnisse: Die Aufnahme des Objekts wurde in einem abgedunkelten Innenraum (keine zusätzliche Raumbeleuchtung) mit wenig indirektem Licht durch Bildschirme erstellt.

Hilfsmittel: Als Hilfsmittel wurden in diesem Fall ein RTI-Drehteller mit einem Lampenarm zur Ausleuchtung des Objekts und zwei RTI-Referenzkugeln mit einem Durchmesser von 5 mm auf einer Reprostation mit Stativ zur Kamerapositionierung (Kamera wurde auf 34 cm Entfernungshöhe fixiert) aufgebaut; USB-Kabel zur Verbindung von Kamera und PC.

Kameraeinstellung:

  • Kamera: Canon EOS 100D
  • Objektiv: 55mm
  • Modus: manuell
  • Datenformat: JPEG
  • Auflösung: 72 dpi/ 5472 x 3648 Pixel / 20 Mpix
  • Belichtung: ISO 100
  • Brennweite: 100mm
  • Blendezahl: F 5.6.
  • Verschlusszeit: 1/6 Sek.

Vorgehen bei der Bildgewinnung: Aus 4 Winkeln / Lichtpositionen am RTI-Arm (20  –  30  –  40  – 50°) wurden jeweils in 30° Schritten (versetzt startend bei 0° bzw. 15°) entsprechend der Markierungen am Drehteller ein Set von 60 Fotos gemacht.

C) Modellerstellung

  • Anzahl der Aufnahme für das erstellende Modell: 60
  • Nachbearbeitung der Bilder: keine
  • Verwendete Software: RTIBuilder, Version 2.0.2

Screenshot der Ansicht im RTI Viewer, Ansichtsmodus „Normals Visualization“

 

Screenshot der Ansicht im RTI Viewer, Ansichtsmodus „Specular Enhancement“

 

D) Beobachtungen, Probleme, Lösungen / sonstige Angabe zur Nachvollziehbarkeit und möglichen Reproduktion der Arbeit:

Währen dieser Aufnahme des Objektes sind keine Probleme entstanden.

RTI–Aufnahme und Dokumentation Bronzeknopf, Kat. Nr. 38, Fundort Julbach

Dieser Beitrag beinhaltet die Dokumentation der Aufnahmen zur Erstellung der RTI-Datei zum genannten Objekt, auf Basis des im Kurs verwendeten Dokumentationsschemas, des sog. Shooting-Logs für RTI-Aufnahmen.

A) Objekt, Kurzbeschreibung und Kontext

In diesem Beitrag wird ein Knopf beschrieben, der bei der Burgruine Julbach gefunden wurde. Er besteht aus Bronze und weist eine matte, glatte Oberfläche mit feinen Kratz- oder Schleifspuren auf. Der Knopf hat einen runden Grundkörper mit einem Durchmesser von ca. 3 cm, auf dessen Oberfläche sich auf den Mittelpunkt punktsymmetrische, vergoldete Verzierungen befinden. Auf der Rückseite steht eine Schlaufe zur Befestigung an der Kleidung heraus (Höhe ca. 1 cm). Zum historischen Kontext sind bisher keine Angaben bekannt, ein terminus ante quem ergibt sich aus der Zerstörung der Burg im Zuge des Landshuter Erbfolgekriegs 1504. Da der Fund in den Grabungsberichten (hier einsehbar) nicht erwähnt wird und teilweise die ausführlichen Fundkataloge fehlen, lässt sich sonst nichts Genaueres sagen.

B) Aufnahme

Ort, Zeit, Personal: Universität Passau, Digital Humanities Lab (HK14b) am 07.02.2018, 10:30-11:15 Uhr durch Tobias Bloch, außerdem anwesend waren Sebastian Gassner und Melanie Bauer

Kamera: Canon EOS 100D

Objektiv: 50mm Festbrennweite

Aufnahmesituation:

  • Räumliches Umfeld: Innenraum (Lab), halbverdunkelt
  • RTI-Aufnahmemethode: RTI-Drehteller mit Lampenarm zur Ausleuchtung des Objekts und zwei RTI-Referenzkugel mit einem Durchmesser von 5 mm, aufgebaut auf einer Reprostation mit Stativ zur Kamerapositionierung und ‑Fixierung; USB-Kabels zur Verbindung von Kamera und PC.
  • Aufbau: Kameraposition fest 90° Grad über dem Objekt an Reprogerät, Unterlage mit RTI-Hilfskreisschema zur Orientierung/Lichtpositionierung, zwei RTI-Referenz-Kugeln mit 5 mm Durchmesser, die mit Knetmasse befestigt wurden. Da auf der Unterseite des Objekts eine Metallschlaufe herausstand, mussten neben diese Schlaufe unter den Knopf zwei Stifte gelegt werden, damit der Knopf gerade auflag und nicht immer auf eine Seite kippte. Da der Knopf so allerdings höher als die Kugeln positioniert war, wurden der Knopf und die Kugeln auf ein Stück Pappe gelegt, in das ein Loch für die Metallschlaufe geschnitten wurde. So befanden sie sich wieder auf einer Ebene (siehe Abb. 1).
Abb. 1: Der Drehteller-Aufbau mit der Lampe aus der untersten Position (20°)

Kameraeinstellungen:

  • Modus: manuell
  • Datenformat: jpeg, Auflösung: 3456 x 5184 Pixel / 1.6 MB
  • Belichtung: ISO 100; Brennweite 50, Blendenzahl F18, Verschlusszeit 4-13 s (siehe Anmerkung)
  • Fokussierung: Autofokus
  • Fernauslöser: Ja, Steuerung via PC/Software, hier: Canon Utility

Vorgehen bei der Bildgewinnung: Angestrebte Anzahl der verwendeten Aufnahmen/Lichtpositionen: 60 aus 5 Winkeln/Lichtpositionen am RTI-Arm (20 – 30 – 40 – 50 – 60°). In 30°-Schritten (versetzt startend bei 0° bzw. 15°) entsprechend der Markierungen am Drehteller wurde ein Set von 60 Fotos erstellt.

Anmerkung: Auf Anraten von Herrn Sebastian Gassner wurde mit jeder Höhenverstellung des Lampenarms nach unten die Belichtungszeit verlängert, um die Veränderung der Helligkeit auszugleichen. Beim spitzesten Winkel (20°) betrug sie 13 s, bei den nächsten in zwei-Sekunden-Schritten von 10 s bis 6 s und beim höchsten Winkel (60°) 4 Sekunden.

C) Modellerstellung

Verwendete Software, Version: RTIBuilder, v2.0.2
Anzahl der Aufnahmen für das zu erstellende Modell: 60
Nachbearbeitung der Bilder: keine
Nachjustierungen während des Erstellens in der Software: keine

Abb. 2: Screenshot im RTI-Viewer, Modus: Specular Enhancement.

Abb. 3: Screenshot im RTI-Viewer, Modus: Normals Visualization.

RTI AUFNAHME UND DOKUMENTATION GÜRTELSCHNALLE KAT.NR. 31 FUNDORT JULBACH

(Dokumentation orientiert am bis dato angewendeten Dokumentationsstandard für RTI- und Photogrammetrie-Aufnahmen in den vorhergehenden Kursen am Lehrstuhl)

 

Allgemeiner Hinweis: Die Dokumentation dient der Nachvollziehbarkeit des Vorgehens, sie soll daher präzise und konziser sein. Eine tabellarische Aufzählung ist bei den meisten Punkten ausreichend.

A) Objekt/ Gegenstand Kurzbeschreibung und Kontext

Laut Fundkatalog handelt es sich um eine Gürtelschnalle, Fundort: Burgruine Julbach, Fundplatz: Burgstall, im Zuge der Grabungen von 2003 – 2013, Größe: Breite ca. 2-2.5 cm, Länge ca. 4 cm, Kat.Nr.: 31, Material: Bronze teilweise oxidiert, Oberfläche: Oberfläche weist Kratzer auf (wahrscheinlich von Schleifwerkzeugen), sechs dekorative Hervorhebungen durch Rillen

 

Die Wiedergabe des Julbacher Geschlechts und die dazugehörende Entstehungsgeschichte der Burg birgt einige Schwierigkeiten für die heutigen Forscher. Gerade im Falle der Genealogie, wie es der Begriff schon vorausgibt, befasst sich diese Wissenschaft vor allem mit der Ahnenforschung einzelner Personen oder auch von Familien. Das erste Auftreten des Ortes Julbach ist dokumentiert in einer Urkunde von Göttweig. Diese Urkunde handelt von einem Wernhard von Julbach, welcher als einer der ranghöchsten Ministerialen hervorgeht, die herzogliche Urkunde lässt sich auf den Anfang des 12. Jahrhundert datieren. Die Familie stieg rasch in der Gesellschaft auf, es ist also durchaus möglich, dass die Julbacher Grafen schon zu dieser Zeit eng mit der Nachbarfamilie Schaunberg und deren Burg verstrickt waren, denn später nannten sich die Nachkommen von Wernhard sogar teilweise nur noch nach der Burg Schaunberg. Da die Erben von Julbach nicht mehr auf der Burg wohnten, sondern auf Burg Schaunberg, ging Julbach im Laufe der Jahre durch mehrere Hände. Bis dato war die Burg noch nicht zerstört. Die Zerstörung erfolgte erst durch den niederbayrischen Erbfolgekrieg, dort wurde sie am 16.08.1504 durch die Pfälzer eingenommen und zerstört

Zusammenfassend ist zu sagen, dass das Julbacher Geschlecht schnell in der Gesellschaft aufgestiegen ist, aber genauso schnell wieder verschwunden war. Das gilt ebenfalls für die Burg, die schon so früh zerstört wurde, dass sie nicht einmal mehr als Ruine in den historischen Ansichten des Ortes Julbach auftaucht.[8]

 

Bei dem Objekt handelt es sich um eine Gürtelschnalle aus Bronze, wie oben schon erwähnt hat sich das Julbacher Geschlecht deutlich vor den anderen Ministerialen abgehoben. Der Kartograf Phillip Apian besuchte die Burg im Jahr

So berichtet auch der Kartograf Philipp Apian, dieser besuchte die Burg im Jahr 1568, dass es sich um eine zweiteilige Burganlage handeln musste, was auf einen höheren Rang der Familie innerhalb der Gesellschaft verweist. Auf größeren Burgen muss es verständlicherweise auch mehrere verschiedene Handwerker geben, wie zum Beispiel Schmied, Zimmermann, Steinmetzer und viele andere. Auch die anderen Objekte aus dem Fundkatalog sind Indizien dafür, dass es ein reges Leben auf der Burg stattgefunden haben muss. Einige andere Fundobjekte sind zum Beispiel neben der Gürtelschnalle, Knöpfe und Pfeilspitzen.

B) Aufnahme

Ort, Zeit, Personal: Labor für Kulturdigitalisierung am Lehrstuhl für Digital Humantities der Universität Passau, 07.02.2018, Bauer Melanie

 

Kamera: Canon EOS 100D, Objektiv 50mm

Aufnahmesituation: abgedunkelter Innenraum, wenig indirektes Licht durch Bildschirme, keine zusätzliche Raumbeleuchtung.

 

Hilfsmittel: RTI-Drehteller mit Lampenarm zur Ausleuchtung des Objekts und zwei RTI-Referenzkugeln mit dem Durchmesser 5 mm, aufgebaut auf Reprostation mit Stativ zur Kamerapositionierung (Kamera fixiert auf 34cm Entfernungshöhe) und- Fixierung USB-Kabel zur Verbindung von Kamera und PC

 

Kameraeinstellungen: Kameramodus: manuell Datenformat: jpeg, Auflösung 72 dpi/ 5184 x 3456 Pixel/ 24Mpix,

Lichtpositionen Belichtung Verschlusszeit Blendenzahl Brennweite
20° ISO 100 13s F 18 50mm
30° ISO 100 10s F 18 50mm
40° ISO 100 8s F18 50mm
50° ISO 100 6s F 18 50mm
60° ISO 100 4s F 18 50mm

Messmethode zur Belichtungsmessung und Weißabgleich: manuelle Fokussierung; Autofokus zur Justierung/ Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, danach umgestellt auf manuell und nicht mehr verändert, Fernauslöser: Ja, Steuerung via PC/ Software Canon Utility

 

Vorgehen bei der Bildgewinnung: aus 4 Winkeln/ Lichtpositionen am RTI-Arm (20°-30°-40°-50°-60°) wurden jeweils in 30° Schritten (versetzt startend bei 0° bzw. 15°) entsprechend der Markierungen am Drehteller ein Seit von 60 Fotos gemacht.

C) Modellerstellung

Anzahl der Aufnahmen für das zu erstellende Modell: 60

Nachbearbeitung der Bilder: keine

Verwendete Software: RTI-Builder, Version 2.0.2

 

D) Beobachtung, Probleme, Lösungen/ sonstige Angaben zur Nachvollziehbarkeit und mögliche Reproduktion der Arbeit:

Da das Objekt klein ist wurden statt einer Referenzkugel zwei kleiner verwendet, um diese näher am Objekt platzieren zu können.

Zudem musste das Objekt zweimal fotografiert werden, da bei dem ersten Durchlauf der RTI-Drehteller nicht richtig befestigt war und die Bilder somit verwackelten. Der hier darunter platzierte Screenshot zeigt dies auf.

RTI Aufnahme und Dokumentation Münze, Kat. Nr. 39, Fundort Julbach

(Dokumentation orientiert sich am bis dato angewendeten Dokumentationsstandard für RTI- und Photogrammetrie Aufnahmen in den vorhergehenden Kursen am Lehrstuhl)

Allgemeiner Hinweis: Die Dokumentation dient der Nachvollziehbarkeit des Vorgehens, sie soll daher präzise und konzise sein. Eine tabellarische Aufzählung ist bei den meisten Punkten ausreichend.

A) Objekt / Gegenstand Kurzbeschreibung & Kontext : Münze, Fundort Burgruine Julbach, Fundplatz: Verlagert im Bauschutt, im Zuge der Grabungen von  2005, Durchmesser ca. 1,1 cm , Kat. Nr. 39, Buntmetall bzw. Silber falls Friesacher Pfennig  vorliegt (laut Grabungsbericht 2005, Grabungsberichte 2003/2005/2008/2013 einsehbar: http://www.burgfreundejulbach.de/Historie/Archaeologie/Grabungen/)

Die Münze wurde bei Ausgrabungen in der Nähe der Burg Julbach, in Nähe des gleichnamigen Ortes liegend, gefunden. Die Burg, die auf das 12. Jahrhundert zurückgeht, wurde später Grafensitz der Julbacher und somit aus- und weitergebaut. Ende des 14 Jahrhunderts ging die Burg an das Adelsgeschlecht der Wittelsbacher aus Landshut über. Anfang des 20. Jahrunderts gründete sich ein Verein zur Erhaltung der Burg. Von der damaligen Burg sind nur noch unterirdische Gänge und Kammern erhalten. Diese Gänge können nach Anmeldung im Julbacher Rathaus betreten und erkundet werden.

 

B) Aufnahme

Ort, Zeit, Personal:  Labor für Kulturgutdigitalisierung am Lehrstuhl für Digital Humanities der Universität Passau, 30.1. 2017, Teilnehmer des Kurses ‚Kulturgut in 3D‘

Kamera: EOS 100D, Objektiv 100mm

Aufnahmesituation: abgedunkelter Innenraum, wenig indirektes Licht durch Bildschirme, keine zusätzliche Raumbeleuchtung. Hilfsmittel: RTI-Drehteller mit Lampenarm zur Ausleuchtung des Objekts und einer RTI-Referenzkugel mit dem Durchmesser 5mm, aufgebaut auf Reprostation (Kaiser) mit Stativ zur Kamerapositionierung und – Fixierung USB- Kabel zur Verbindung von Kamera und PC

Kameraeinstellungen: Kameramodus: manuell Datenformat: jpeg, Auflösung 72 dpi / 5472 x 3648 Pixel / 20 Mpix Belichtung: ISO 100, Brennweite 100mm, Blendenzahl F  5,6 , Verschlusszeit 1/6 Sek, Messmethode zur Belichtungsmessung und Weißabgleich: manuell Fokussierung: Autofokus zur Justierung / Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, danach umgestellt auf  manuell und nicht mehr verändert. Fernauslöser: Ja, Steuerung via PC / Software Canon Utility

Vorgehen bei der Bildgewinnung: aus 4 Winkeln / Lichtpositionen am RTI-Arm (20 – 30 – 40- 50°) wurden jeweils in 30° Schritten (versetzt startend bei 0° bzw. 15° ) entsprechend der Markierungen am Drehteller ein Set von 60 Fotos gemacht

C) Modellerstellung

Anzahl der Aufnahmen für das zu erstellende Modell: 60

Nachbearbeitung der Bilder: keine

Verwendete Software: RTIBuilder, Version 2.0.2

Screenshot der Ansicht im RTI Viewer, Ansichtsmodus ‚Normals Visualization‘

Screenshot der Ansicht im RTI Viewer, Ansichtsmodus ‚Specular Enhancement“

D) Beobachtungen, Probleme , Lösungen / sonstige Angaben zur Nachvollziehbarkeit und möglichen Reproduktion der Arbeit:

Da auf der Rückseite durch Verschleiß nichts zu erkennen war, wurde diese nicht weiter mit der Software bearbeitet. Ein Beweisfoto wurde beigefügt.

Beweisfoto

RTI – AUFNAHMEN UND DOKUMENTATION ARMBRUSTBOLZEN – SET NR. 6 UND 6.1, FUNDORT JULBACH

Dieser Beitrag beinhaltet die Dokumentation der Aufnahmen zur Erstellung der RTI-Dateien eines Armbrustbolzens, auf Basis des im Kurs verwendeten Dokumentationsschemas oder sog. Shooting-Logs für RTI-Aufnahmen, das in diesem Kurs verwendet wird. Es handelt sich um zwei Aufnahmesets des gleichen Bolzens mit unterschiedlichen Kameraeinstellungen.


A) Objekt/Gegenstand
Dieser Beitrag zeigt zwei unterschiedliche Aufnahmen des gleichen Bolzens. In zwei anderen Beiträgen wurden bereits die Sets der Bolzen 1-5 und 7-9 behandelt. Dieser Beitrag widmet sich dem sechsten Bolzen. Wie bei den den anderen Bolzen handelt es sich auch hier um einen Armbrustbolzen der in Julbach gefunden wurde. Das Material des Bolzens ist auch in diesem Fall Eisen, die Form entspricht einem Vierkantquerschnitt. Das Objekt weist an verschiedenen Stellen unterschiedlich starke Roststellen und Abplatzungen auf. Der Bolzen ist 8cm lang, von der Verankerung sind noch ca. 0,5cm erhalten.

Darstellung des 6. Bolzen in den unterschiedlichen Modi des RTI Viewers- erstes Aufnahmeset

Darstellung des 6. Bolzen in den unterschiedlichen Modi des RTI Viewers- zweites Aufnahmeset

B) Aufnahme / Bildgewinnung
Wie bereits erwähnt wurde Bolzen Nr. 6 mit zwei unterschiedlichen Kameraeinstellungen fotografiert. Für die erste Aufnahmereihe wurden die Kameraeinstellungen übernommen, mit denen Bolzen 1-5 aufgenommen wurden. Da die Bilder am Bildschirm dann sehr dunkel erschienen wurde in einem zweiten Durchlauf die Belichtungsdauer erhöht. Alle weiteren Einstellungen blieben gleich. Im Folgenden die Details:

  • Ort, Zeit, Personal: Universität Passau, Digital Humanities Lab (HK14b), 10:30-12 Uhr, Magdalena März und 5 Kursteilnehmer
  • Kamera: Canon EOS 6D, Objektiv: 100mm Festbrennweite
  • Aufnahmesituation: räumliches Umfeld: im Innenraum / Lab, halbverdunkelt
  • RTI-Aufnahmemethode: Freihand/ Highlighting-Methode
  • Aufbau: Kameraposition fest 90° Grad über dem Objekt an Stativ, Unterlage mit RTI-Hilfskreisschema zur Orientierung / Lichtpositionierung, RTI-Referenz-Kugeln: zwei Kugeln mit 10mm Durchmesser

Kameraeinstellungen 1. Durchlauf:

  • Modus: manuell
  • Datenformat: JPEG, Auflösung: 5472 x 3648 Pixel / 1.6 MB
  • Belichtung: ISO 100; Brennweite 58, Blendenzahl 22, Verschlusszeit 1/4 s
  • Fokussierung: Autofokus zur Justierung / Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, danach umgestellt auf manuell und nicht mehr verändert.
  • Fernauslöser: Ja; Steuerung via PC / Software, hier: Canon Utility

Kameraeinstellungen 2. Durchlauf:

  • Modus: manuell
  • Datenformat: JPEG, Auflösung: 5472 x 3648 Pixel / 1.6 MB
  • Belichtung: ISO 100; Brennweite 58, Blendenzahl 22, Verschlusszeit 0,4 s
  • Fokussierung: Autofokus zur Justierung / Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, danach umgestellt auf manuell und nicht mehr verändert.
  • Fernauslöser: Ja; Steuerung via PC / Software, hier: Canon Utility

Vorgehen bei der Bildgewinnung:

Anzahl der Winkel: 4, Anzahl der ‚Speichen‘: 12 => angestrebte Anzahl der verwendeten Aufnahmen / Lichtpositionen: 48

C) Modellerstellung
Verwendete Software, Version: RTIbuilder
Anzahl der Aufnahmen für das jeweils zu erstellende Modell: 48
Nachbearbeitung der Bilder: keine
Nachjustierungen während des Erstellens in der Software: keine

RTI – Aufnahmen und Dokumentation Armbrustbolzen – Set Nr. 7-9, Fundort Julbach

Dieser Beitrag beinhaltet die Dokumentation der Aufnahmen zur Erstellung der RTI-Dateien zu den einzelnen Objekten, auf Basis des im Kurs verwendeten Dokumentationsschemas oder sog. Shooting-Logs für RTI-Aufnahmen, das in diesem Kurs verwendet wird. Da es sich um ein Set von gleichartigen Objekten handelt, wurden diese hier gebündelt erfasst.

A) Objekt / Gegenstand

Kurzbeschreibung:  In diesem Beitrag / Dokumentation werden 3 von insgesamt 10 Bolzen behandelt. Bolzen 1-5 wurden in einem vorhergehenden Beitrag behandelt. Für alle Armbrustbolzen gilt: sie stammen vom Fundort Julbach (Infos zur genaueren Verortung im Areal liegen bisher nicht vor), bestehen aus Eisen, weisen teilweise Roststellen und Abplatzungen auf, wo dies nicht der Fall ist, haben sie eine glänzende, unebene Oberfläche.   In ihrer Form weichen sie stark voneinander ab. Weitere Unterschiede bestehen in Größe, Zustand und Ausformungsdetails, diese werde gesondert angegeben. Ein Blick in die Literatur (Zimmermann, Bernd: Mittelalterliche Geschossspitzen. Kulturhistorische, archäologische und archäometallurgische Untersuchungen, Basel, 2001)  ergab zwischenzeitlich, dass Bolzen 1, 2, 5, 7 und 9 zum sog. Schaftdorn – Typus gehören, bezeichnend für die bei diesen Exemplaren aus Julbach erhaltene Verankerung im Pfeilschaft. Auch die übrigen Bolzen des Sets  können diesem Typus möglicherweise angehören, doch ist hier keine Verankerung mehr erhalten.
Zum historischen Kontext sind bisher keine Angaben bekannt, ein terminus ante quem ergibt sich aus der Zerstörung der Burg im Zuge des Landshuter Erbfolgekriegs 1504, ohne eingehendere Vergleiche und archäologisch fundierte Datierung lassen sich die Stücke in das späte Mittelalter bzw. 14. – 15. Jahrhundert einordnen.

Bolzen 7
Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 7, Mitte: Details von Spitze und Schaft

Bolzen 7: insg. ca. 8 cm lang, max. 9 mm breit, kleiner Rest der Pfeil-/ Schafftverankerung erhalten (7 mm).  Stark beschädigte Obefläche.

Form: Rautenförmiger Querschnitt ; die pyramidale Spitze macht etwa ein Sechstel des Bolzens aus. Vom breitesten Abschnitt direkt hinter der Spitze verdünnt sich der Bolzen bis zum hintersten Drittel deutlich, wird bis zur Schaftverankerung aber wieder etwas breiter.

 

Bolzen 8: insg. ca. 9,5 cm lang, max. 7 mm breit, Pfeil-/ Schafftverankerung teilweise erhalten (9 mm).

Form: Quadratischer Querschnitt; der stärkste Bereich (zwei Viertel) befindet sich vor der pyramidalen Spitze, die das vordere Viertel ausmacht, die Verjüngung zum Schafftansatz entsprechend ein Viertel.

 

Bolzen 9: insg. ca. 8 cm lang, max. 10 mm breit, Pfeil-/ Schafftverankerung erhalten (13 mm). Starke Absplitterungen an der Spitze, der Rest fast unbeschädigt.

Form: Flache pyramidale Spitze mit rautenförmigem Querschnitt (erstes Drittel). Runde Verjüngung zum Schaftansatz (zweites Drittel). Runde dünne Schaftverankerung (letztes Drittel).

B) Aufnahme / Bildgewinnung

Ort, Zeit, Personal:

Universität Passau, Digital Humanities Lab  (HK14b), 10:30-12 Uhr, Magdalena März und 5 Kursteilnehmer
Kamera: Canon EOS 6D, Objektiv: 100mm Festbrennweite
Aufnahmesituation: räumliches Umfeld: im Innenraum / Lab,  halbverdunkelt
RTI-Aufnahmemethode: Freihand/ Highlighting-Methode
Aufbau: Kameraposition fest 90° Grad über dem Objekt an Stativ, Unterlage mit RTI-Hilfskreisschema zur Orientierung / Lichtpositionierung, RTI-Referenz-Kugeln: zwei Kugeln mit 10mm Druchmesser
Kameraeinstellungen:

Modus: manuell
Datenformat:   JPEG,  Auflösung:  5472 x 3648 Pixel  / 1.6 MB
Belichtung: ISO  100;  Brennweite 58, Blendenzahl 22, Verschlusszeit    0,4 s
Fokussierung:  Autofokus zur Justierung / Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, danach umgestellt auf  manuell und nicht mehr verändert.
Fernauslöser: Ja; Steuerung via PC / Software, hier: Canon Utility

Vorgehen bei der Bildgewinnung:
Anzahl der Winkel: 4,  Anzahl der ‚Speichen‘: 12 => angestrebte Anzahl der verwendeten Aufnahmen / Lichtpositionen:  48

C) Modellerstellung

Verwendete Software, Version: RTIbuilder
Anzahl der Aufnahmen für das jeweils zu erstellende Modell: 48
Nachbearbeitung der Bilder: keine
Nachjustierungen während des Erstellens in der Software: in wenigen Fällen musste die erkannte erkannte Kugelgröße bei Erstellen der RTI-Datei in der Software manuell angepasst werden.

Online-Bildmaterial Objektkontext Armbrustbolzen &-Herstellung

das Beitragsbild [Originalbild: Stadtbibliothek Nürnberg, Amb. 317.2° , Quelle: Wikimedia Commons, Lizenz: CC – PD] zeigt einen Waffenschmied bei der Arbeit, vor 1504, also zeitgenössisch zu den Armbrustbolzen aus Julbach. Im Vordergrund leigen auf der Werkbank Geschoss- und Lanzenspitzen verschiedener Art, wie sie auch im Fundkomplex Julbach vorkommen:

 

NB: die Beschreibung der Nürnberger Hausbücher als von ‚überragender kulturgeschichtlichr Bedeutung‘ auf der Wikimedia Commons – Seite trifft definitiv zu. Eine wertvolle und ergiebige Bildquelle in vielerlei Hinsicht.
Übersicht der Abb. aus den verschiedenen Bänden  auf Wikimedia  Commons 
Homepage zum Digitalsierungsprojekt , oder hier Direktlink Suche Schmied

sehr ergiebig was spätmittelalterliches Kriegsgerät aller Art und Größe im Detail wie auch im Einsatz betrifft sind die Digitalisate der ab dem frühen 15. Jahrhundert verbreiteten sog. Kriegs- oder Feuerwerksbücher, am bekanntesten darunter der sog. Bellifortis des Konrad Kyeser und Nachfolgewerke

Abbildung aus einem Rüst- und Feuerwerksbuch um 1500, Univ. Bibliothek Frankfurt a. M., Signatur Ms. germ. qu. 14, 133 v . Gesamtes Buch: urn:nbn:de:hebis:30:2-14624

immer sehr empfehlenswert was Recherche nach Bildquellen zu Objekten aller Art angeht: Online – Bilddatenbank des Instituts für Mittelalterliche Realienkunde (IMAREAL) Krems
=> in unserem Fall: dort unter ‚Materielle Objekte‘ nach dem betreffenden Begriff suchen, in diesem Fall Armbrust sowie außerdem abfragbar: Armbrustbolzen, – spanner, und  -winde, aus den Ergebnissen:  1 2 3

vergleichbare Objekte mit den ‚unseren‘ Armbrustbolzen finden sich u.a. auch hier

Bildmaterial dazu inklusive großer Verzettelgefahr auch via Pinterest

weiterführende Literatur

RTI – Aufnahmen und Dokumentation Armbrustbolzen – Set Nr. 1-5, Fundort Julbach

Dieser Beitrag beinhaltet die Dokumentation der Aufnahmen zur Erstellung der RTI-Dateien zu den einzelnen Objekten, auf Basis des im Kurs verwendeten Dokumentationsschemas oder sog. Shooting-Logs für RTI-Aufnahmen, das in diesem Kurs verwendet wird. Da es sich um ein Set von realtiv gleichförmigen Objekten handelt, wurden diese hier gebündelt erfasst.


A) Objekt / Gegenstand

Kurzbeschreibung:  für alle Armbrustbolzen gilt: sie stammen vom Fundort Julbach (Infos zur genaueren Verortung im Areal liegen bisher nicht vor), bestehen aus Eisen, weisen teilweise Roststellen und Abplatzungen auf, wo dies nicht der Fall ist, haben sie eine glänzende, unebene Oberfläche.  In diesem Beitrag / Dokumentation werden 5 von insgesamt 10 Bolzen behandelt, sie weisen einen Vierkantquerschnitt auf,  der stärkste Bereich befindet sich vor der pyramidalen Spitze, die das vordere Drittel ausmacht, die Verjüngung zum Schafftansatz entsprechend zwei Drittel.  Unterschiede bestehen in Größe, Zustand und Ausformungsdetails, diese werde gesondert angegeben.
Zum historischen Kontext sind bisher keine Angaben bekannt, ein terminus ante quem ergibt sich aus der Zerstörung der Burg im Zuge des Landshuter Erbfolgekriegs 1504, ohne eingehendere Vergleiche und archäologisch fundierte Datierung lassen sich die Stücke in das späte Mittelalter bzw. 14. – 15. Jahrundert einordnen.

Blick in den Fundkoffer vom Burgstall Julbach, mit den in diesem Beitrag bearbeiteten Objekten Nr. 1-5.

Bolzen 1: insg. ca. 11 cm lang, max. 9mm breit, Pfeil-/ Schafftverankerung ca. 2,7cm.

Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 1 (o: ‚Normals Visualisation‘, u. l.: ‚Default‘, u.r.: ‚Spectular Enhancement‘)

Bolzen 2: insg. ca. 10,5 cm lang, max. 8 mm breit, Pfeil- /Schafftverankerung ca 3,3 cm

Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 2 , Details von Spitze und Schaft, mit angezeigt die die Beleuchtungsrichtung im Viewer.

Bolzen 3: insg. ca. 8,2 cm lang, max. ca. 7mm breit,  Pfeil-Schaftverankerung abgebrochen

Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 3 ,mit angezeigt die die Beleuchtungsrichtung im Viewer, unten Details der Spitze in den verschiedenen Modi betrachtet.

Bolzen 4:  ca. 7 cm lang, max. 7 mm breit,  Pfeil / Schafftverankerung verankerung teilweise erhalten ca. 1 cm.

Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 4 ,mit angezeigt die die Beleuchtungsrichtung im Viewer, unten Details der Spitze in den verschiedenen Modi betrachtet.

Bolzen 5:  ca. 11 cm lang, max. ca. 5 mm breit, Pfeil / Schafftverankerung teilweise erhalten, ca. 2,2 cm.

Screenshots der Darstellungs-Modi im RTI-Viewer zu Bolzen 5 ,unten Details an Körper und Verankerung in den verschiedenen Modi betrachtet.

B) Aufnahme / Bildgewinnung

Ort, Zeit, Personal:

Universität Passau, Digital Humanities Lab  (HK14b), 10:30-12 Uhr, Magdalena März und 5 – 7 Kursteilnehmer
Kamera: Canon EOS 6D, Objektiv: 100mm Festbrennweite
Aufnahmesituation: räumliches Umfeld: im Innenraum / Lab,  halbverdunkelt
RTI-Aufnahmemethode: Freihand/ Highlighting-Methode
Aufbau: Kameraposition fest 90° Grad über dem Objekt an Stativ, Unterlage mit RTI-Hilfskreisschema zur Orientierung / Lichtpositionierung, RTI-Referenz-Kugeln: zwei Kugeln mit 10mm Druchmesser
Kameraeinstellungen:

Modus: manuel
Datenformat:   JPEG,  Auflösung:  5472 x 3648 Pixel  / 1.6 MB
Belichtung: ISO  100;  Brennweite 58, Blendenzahl 22, Verschlusszeit    1/4 s
Fokussierung:  Autofokus zur Justierung / Schärfeneinstellung vor Beginn des Aufnahmesets, danach umgestellt auf  manuell und nicht mehr verändert.
Fernauslöser: Ja; Steuerung via PC / Software, hier: Canon Utility

Vorgehen bei der Bildgewinnung:
Anzahl der Winkel: 4,  Anzahl der ‚Speichen‘: 12 => angestrebte Anzahl der verwendeten Aufnahmen / Lichtpositionen:  48

C) Modellerstellung

Verwendete Software, Version: RTIbuilder
Anzahl der Aufnahmen für das jeweils zu erstellende Modell: 48
Nachbearbeitung der Bilder: keine
Nachjustierungen während des Erstellens in der Software: in wenigen Fällen musste die erkannte erkannte Kugelgröße bei Erstellen der RTI-Datei in der Software manuell angepasst werden.